Nichts war es diesmal mit der ansonsten in diesem fränkischen Derby üblichen und auch diesmal erhofften Spannung und Dramatik, denn dafür waren die Gäste vom ESV Schweinfurt der heimischen Viktoria einfach zu überlegen. Nach einer enttäuschenden Mannschaftsleistung unterlagen die Fürther zuhause den Kugelstädtern mit 2:6. Wie deutlich an diesem Tag der Leistungsunterschied war, spiegelt sich auch im Mannschaftsergebnis von 3409:3530 zu Gunsten der Gäste wieder.
Der Start war zunächst auf beiden Seiten von Nervosität geprägt. Die Fürther konnten in dieser Phase zwar die ersten Satzpunkte für sich verbuchen, aber sich nicht entscheidend absetzen. Das wurde dann auch prompt bestraft. Die Gäste fanden nun immer besser ins Spiel. So musste sich Fürth’s Thomas Wachtler dem Schweinfurter Christian Rennert letztendlich mit 1:3 Sätzen und 549:578 Kegel geschlagen geben. Wenigstens der Fürther Kapitän Matthias Schnetz sicherte dank eines starken vierten Satzes mit 3:1 und 583:572 einen Mannschaftspunkt für die Hausherren.
Im Mittelabschnitt verschlief Youngster Jens Luger dann den ersten Satz völlig und musste seinem Gegenspieler Manuel Büttner von Beginn an hinterherlaufen. Mit zwei starken Durchgängen ließ sich Büttner nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und siegte am Ende mit 3:1 und 598:536. Wenigstens sah es zunächst so aus, als könnte der Viktorianer Dominik Gubitz gegen den starken Schweinfurter Norbert Strohmenger für den zweiten Punkt der Gastgeber sorgen. Gubitz führte mit 2:0 Sätzen, aber Strohmenger konnte im Gegensatz zu Gubitz sein Niveau bis zum Ende halten und das Blatt noch wenden. Bei 2:2 Sätzen konnte auch er mit der Tagesbestleistung von 618:580 den Punkt für die Unterfranken verbuchen. Die Dambacher lagen nun nicht nur 1:3 nach Mannschaftspunkten zurück, sondern auch im Gesamtergebnis bereits mit 118 Kegel.
Auch im Schlussabschnitt zeichnete sich schnell ab, dass es an diesem Tag für die Dambacher nichts mehr zu holen gab. Florian Möhrlein begann mit 169 Kegel zwar gewohnt stark und machte auch einigen Boden gut, doch Benjamin Wölfing konnte den schwachen Beginn des Schweinfurters Holger Hubert nicht nutzen. Auch im weiteren Spielverlauf hatte Wölfing gegen den immer stärker werdenden Hubert keine Chance mehr. Mit 4:0 Sätzen und 590:551 Kegel ging auch dieser Punkt an die Gäste. Möhrlein könnte so nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Nach einem schwächeren zweiten Durchgang steigerte er sich wieder und sorgte als bester Fürther gegen Roland Peter mit 3:1 Sätzen und 610:574 Kegel für den zweiten Mannschaftspunkt.
Enttäuschend bei der Viktoria war an diesem Tag vor allem das Abräumspiel, was auch Mannschaftskapitän Schnetz nach dem Spiel kritisierte: „Wenn ich sehe, dass wir in die Vollen über 20 Kegel mehr als Schweinfurt haben und im Abräumen beinahe 150 Kegel verlieren, dann kann man damit nicht zufrieden sein.“