Enttäuschte Gesichter gab es am ersten Spieltag der neuen Saison bei der Fürther Viktoria, musste man sich doch etwas überraschend dem Aufsteiger TSV 90 Zwickau zuhause mit 2,5:5,5 geschlagen geben. Die für den Sieg entscheidenden Mannschaftspunkte sicherten sich die Gäste aus Sachsen durch das bessere Mannschaftsergebnis von 3477:3445 Kegeln.
Wie schon im Pokalspiel gerieten die Dambacher auch gegen Zwickau von Beginn an in Rückstand. Sowohl Michael Schobert gegen Ingo Penzel als auch Dominik Gubitz gegen Nationalspieler Lars Pansa hatten im ersten Satz das Nachsehen. Mit einem starken zweiten Durchgang schafften beide dann aber den Satzausgleich. Schobert hatte von nun an seinen Gegner im Griff und ließ sich bei 3:1 Satzpunkten und 602:566 Kegel nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Youngster Gubitz musste sich, nachdem er mit zwei starken Sätzen Pansa lange Zeit Paroli bieten konnte, dem Zwickauer am Ende aber doch mit 1:3 Sätzen und 577:622 Kegel geschlagen geben. Somit lagen die Gäste nach dem ersten Drittel bei einem 1:1 nach Mannschaftspunkten mit neun Kegeln in Front.
Im Mittelabschnitt wollten die Hausherren nun den Grundstein für den Sieg legen. Doch leider misslang dieses Vorhaben gänzlich. Der Viktorianer Bernd Klein führte gegen Patrick Voigt bereits mit 2:0 Satzpunkten und der Mannschaftspunkt schien schon sicher auf Fürther Seite. Warum er dann das Spiel noch aus de Hand gab, weiß wohl nur er selbst. Am Ende musste er nicht nur den Satzausgleich hinnehmen, sondern Voigt konnte auch noch im Gesamtergebnis (572:572) ausgleichen, so dass es für jeden nur einen halben Mannschaftspunkt gab. Noch schlechter lief es für Patrick Scholler gegen den Zwickauer Daniel Grafe. Nach schwachem Beginn konnte er dank eines guten zweiten Satzes zunächst ausgleichen, doch auf Grund seines an diesem Tag zu fehlerbehafteten Abräumspiels musste er sich letztendlich Grafe mit 1:3 und 560:584 geschlagen geben. Die Gäste hatten somit ihre Führung auf 2,5:1,5 Mannschaftspunkte und 33 Kegel ausgebaut.
Nun musste aus Sicht der Hausherren im letzten Spieldrittel die Wende kommen. Doch der Aufsteiger aus Zwickau baute die Führung im Gesamtergebnis drei Sätze lang immer weiter aus. Erst im letzten Durchgang keimte bei der Viktoria noch mal ein Fünkchen Hoffnung auf. Aber es reichte leider nicht mehr. Außer einem weiteren Mannschaftspunkt durch Christian Robold, der den Zwickauer Andrè Giller sicher mit 3:1 Satz-punkten und 562:532 Kegel bezwang, konnten die Gastgeber nichts Zählbares mehr auf der Habenseite verbuchen. Der Fürther Jens Maier musste sich nämlich dem starken Patrick Hirsch mit 1,5:2,5 Sätzen und 572:601 Kegeln geschlagen geben.
Dem Fürther Sportwart Uwe Fleischmann merkte man nach der Partie die Enttäuschung an: „Ich dachte, dass wir schon ein Stück weiter sind und gegen den Aufsteiger aus Zwickau trotz deren Verstärkung durch Nationalspieler und Heimkehrer Pansa bestehen könnten. Doch wie unser Trainer Harald Rüger bereits nach dem Pokalsieg richtig anmerkte, die derzeitigen Ergebnisse reichen in der Bundesliga nicht aus.“
Spielanalyse von Trainer Harald Rüger: „Die gezeigte Leistung knüpft nahtlos an das Spiel der Vorwoche gegen Breitengüßbach an, nur diesmal haben alleine fünf Spieler entscheidende Holz liegen lassen. Gerade in einer Phase mit körperlicher Defizite wegen noch nicht auskurierter bzw.
gerade überstandener Grippe sind die Spieler sehr empfänglich gegen Störungen im mentalen Umfeld. Im Gegensatz zur Vorwoche konnten wir diesmal die Schwächen des Gegners nicht ausnutzen und boten umgekehrt viele Angriffspunkte, welche die Zwickauer zu nutzen wussten.“